Jeder von uns kennt sie, diese Momente wo du dir denkst „ab morgen mach ich DAS anders“ oder „jetzt fange ich wirklich damit an“. Diese Momente schleichen sich bei mir meist dann ein, wenn ich gerade aus einem Seminar bzw. einer Ausbildung komme oder einen interessanten Ratgeber gelesen habe. Der Jahreswechsel mit seinen guten Neujahrsvorsätzen ist auch so ein Moment. Aber Hand aufs Herz – wie viele dieser Veränderungen hast du dann wirklich umsetzen können?

Wenn es dir nur annähernd so geht wie mir es mir ging, dann bist du anfangs voll motiviert. Du glaubst fest daran, dass du das was ändern kannst. Du ziehst dein Ding durch….einen Tag, einen zweiten, noch einen und noch einen….und irgendwann vergisst du drauf. Du ärgerst dich kurz, machst vielleicht noch weiter…… aber irgendwann stellst du ernüchtert fest, dass alles beim Alten geblieben ist. Der Alltag hat sich eingeschlichen…du bist ein wenig frustriert, vielleicht ärgerst du dich auch über dich … aber du denkst dir: beim nächsten Mal wird alles anders!

Und dabei ist es ganz egal, ob du eine ungute Eigenschaft ablegen oder endlich etwas Neues starten willst. Ob es dabei um deinen Köper geht (z.B. gesünder ernähren oder mehr Sport betreiben), um deine Gedanken/dein Mindset oder um dein Verhalten – immer geht es um eine Veränderung in deinem Leben.

Aller Anfang ist schwer

Neue Gewohnheiten, neues Verhalten sind  Veränderungen in unserem Leben.  Veränderung bedeutet aber, dass wir unser gewohntes Terrain verlassen müssen, wir brechen auf ins Unbekannte.

Alles Unbekannte wird aber von unserem Unterbewusstsein mit Gefahr in Verbindung gebracht. Und da unser Unterbewusstsein von je her programmiert ist, uns vor Gefahren und Schmerzen zu schützen, spielt es dann nicht so ohne weiteres mit; es blockiert uns und unserer innerer Schweinehund wird immer größer und bremst uns ein. Daher dauert es oft ewig sich an eine neue Sache überhaupt einmal heranzuwagen.

Hat man die ersten Blockaden dann endlich überwunden, den Schweinehund besiegt und ist man dann endlich (meist sogar) voll motiviert in die Gänge gekommen, stellt man leider oft sehr rasch ernüchtert fest, dass sich der gewünschte Erfolg nicht so schnell und einfach einstellt, wie man gerne hätte.

Warum ist es so schwer, eine Gewohnheit zu ändern?

Ich glaube es war Veit Lindau, der dies anhand der folgenden Metapher erklärt hat.

Die neuen Vorsätze sind wie ein Speed Boot. Das Speed Boot dreht voll auf und will in eine neue Richtung davon flitzen. Was das Speed Boot aber nicht weiß ist, dass es mit einem riesen großen U-Boot (das steht für unser Unterbewusstsein) verbunden ist. Wenn das Speed Boot nun voll Gas gibt, kann es ganz kurz auch in die neue Richtung davon preschen – so lange bis die Schnur zum U-Boot gespannt ist. Sobald das Verbindungsseil auf Spannung geht, wird das Speed Boot gestoppt. Und nun versucht unser Speed Boot in eine andere Richtung davon zu flitzen – auch das gelingt wieder so lange, bis das Verbindungsseil zum U-Boot gespannt ist. Dann wird es wieder gestoppt.

Was unser Speed Boot machen müsste, um das U-Boot wirklich in Bewegung zu setzen, wäre langfristig und mit konstanter Geschwindigkeit in EINE Richtung fahren. Nur dann hätte es eine Chance das U-Boot zu bewegen.

Veränderung braucht Zeit & Kontinuität

Kennst du das Nasa Experiment, das in den 60er Jahren durchgeführt wurde um die Astronauten auf die Auswirkungen der Schwerelosigkeit vorzubereiten? Die Astronauten erhielten damals spezielle Brillen aufgesetzt, mit denen sie alles verkehrt (auf den Kopf gestellt) sahen. Sie trugen die Brillen 24 Stunden am Tag, 4 Wochen lang. Das Experiment führte zu einer erstaunlichen Entdeckung. Denn nach 21 Tagen hatten sich die Astronauten an die Brille gewohnt und sie sahen die Bilder wieder richtig (d.h. sie hatten sich an die stark geänderten Bedingungen vollständig angepasst).

In Nachfolgeexperimenten wurde einer andren Gruppe von Astronauten die Erlaubnis erteilt, die Brille nach 19 Tagen für eine Nacht abzulegen mit dem Ergebnis, dass es wieder 21 Tage brauchte bis sich das Gehirn auf die Veränderung eingestellt hatte.

Man weiß mittlerweile auch aus Studien und Beobachtungen, dass die ersten 1-7/10 Tage recht leicht gehen (das Verbindungsseil zwischen Speed Boot und U-Boot ist noch nicht gespannt). Nach 7/10 Tagen wird es „zach“ (wie wir in Österreich sagen) – die ersten Widerstände treten auf, die alten Gewohnheiten lassen sich sehen.

Als ich davon gelesen hatte begann ich, meine Klienten, die als Unterstützung für eine Veränderung eine „Hausübung“ für einige Zeit machen sollten,  genauer zu beobachten. Ich kontaktierte sie nach 10-14 Tagen und fragte nach, wie es ihnen denn mit den Übungen ginge. Und wirklich – der Großteil hatte bereits aufgehört diese Übungen zu machen, da entweder

a) die erste kleine Veränderung unmittelbar nach der Sitzung eingetreten war („Brauch ich nicht mehr“) oder

b) sie immer noch keine Veränderung gespürt hatten („hilft eh nix“)

Ich klärte sie über das Speed Boot auf: Im ersten Fall war das Speed Boot noch in Fahrt und die lange Leine zum U-Boot noch nicht gespannt. im zweiten Fall war die Leine zwischen Speed Boot und Boot sehr kurz und das Speed Boot war schon eingebremst.

Nachdem sie das verstanden hatten, machten sie mit ihren „Hausübungen“ weiter. Rückblickend kann ich sagen, dass diese Klienten viel schneller ihre Ziele/ihre Veränderung erreichten, denn sie mussten ja nicht wieder bei Null beginnen.

Ok, nun wissen wir, dass es mehr Zeit und Konsequenz benötigt, um eine neue Gewohnheit zu etablieren. Das alleine ist es aber auch nicht.

Geduld ist gefragt

Dann ist da noch die Sache mit der Geduld! Oft sind wir zu ungeduldig – wir wollen einfach nicht wahrhaben, dass die Dinge ihre Zeit brauchen. Wir glauben, wenn wir eine Abkürzung nehmen, sind wir schneller am Ziel; funktioniert aber nicht, denn auch ein Speed Boot muss man erst mal ins Wasser lassen und auftanken, bevor es losfahren kann.  Genauso wenig zielführend ist es, wenn wir mehrere Dinge gleichzeitig machen statt sich auf eine Sache zu konzentrieren oder versuchen die Veränderung in zu großen Schritten voranzutreiben.

Und dann gibt es noch die Geduld mit sich selbst! Veränderungen brauchen nicht nur Zeit und Kontinuität, auch Rückschläge sind normal und dürfen sein. Damit können die meisten (mich eingeschlossen) nicht gut umgehen. „Ich hab es ja eh gemacht, aber es hat nicht oder nur kurz funktioniert“…. Kennst du das?

Dazu möchte ich dir auch wieder ein Bild mitgeben: hast du schon einmal ein kleines Kind beobachtet, wenn es versucht seine ersten Schritte zu machen? Es zieht sich an einem Gegenstand hoch, steht auf wackeligen Beinchen, plumpst auf den Popo. Aber bleibt es dann resignierend liegen? Ergießt es sich in Selbstvorwürfen und Zweifeln? Nein, oder? Immer wieder und unaufhörlich versucht es die Bewegung zu wiederholen und zu optimieren.  Lernen wir doch von den kleinen Kindern! Sie stehen auf, fallen hin, stehen wieder auf, gehen wieder ein paar Schritte, fallen erneut hin – aber sie machen weiter. Nur wir Erwachsenen glauben, dass wir beim ersten Versuch auf den Beinen stehen müssen und wollen dann ein Leben lang laufen, ohne hinzufallen.

Was noch zum Scheitern führt

Ein weiterer Grund, dass Veränderungen häufig nicht gelingen ist, dass wir häufig keinen wirklichen Plan haben. Wir steigen aufs Gas unseres Speed Bootes ohne uns Gedanken über die Richtung zu machen oder über die Geschwindigkeit oder darüber, ob wir vielleicht auch genug Proviant an Bord haben.

Auf die richtige Motivation kommt es an! Es ist Fehler zu glauben, dass man diese Veränderung herbeiführen MUSS.  MÜSSEN ist kein guter Motivator. Müssen fühlt sich nach Druck an und Druck erzeugt Gegendruck. Viel besser ist es, dich zu fragen, warum du die Veränderung willst. Wie wirst du dich fühlen, wenn du sie erreicht hast? Stell dir die gewünschte Veränderung so gut wie möglich vor. Wenn du ganz in dem Gefühl bist und es jetzt schon spüren kannst, wirst du die Veränderung herbeiführen WOLLEN und nicht mehr MÜSSEN.

Fassen wir also zusammen:
  • Zeit und Kontinuität sind die Schlüsselfaktoren
  • Rückschläge kommen vor und dürfen sein
  • Geduld ist gefragt, vor allem mit sich selbst! – denke an das Kleinkind – wenn du hinfällst, steh wieder auf und geh weiter
  • konzentriere dich auf die Male, wo du erfolgreich warst
  • motiviere dich selbst, belohne dich für Erfolge (auch für Teilerfolge)
  • Auf den richtigen Plan kommt es an: was ist das Ziel? Wo willst du hin? Welche möglichen Zwischenziele gibt es?
  • Mit dem richtigen Mindset geht es leichter: Denk mit Hingabe daran, warum du dein Ziel erreichen willst bzw. wie es sich anfühlen wird, wenn du dein Ziel erreicht hast. Dann wird automatisch aus dem MÜSSEN ein WOLLEN
  • Hol dir Hilfe beim Lösen der Blockaden und beim Bändigen deines Schweinehundes: Da gibt es viele verschiedene Möglichkeiten. Was für die eine Person ein Duft ist, der die Blockade löst, kann für den nächsten etwas ganz anderes sein. (Anmerkung: Mittels kinesiologischen Muskeltest ist es möglich, die konkrete Ursache für eine Blockade individuell zu ermitteln UND die jeweilige Methode zum Auflösen)
  • Such dir jemanden, der dich bei deinem Prozess begleitet – einen Buddy. Das kann eine gute Freundin sein oder ein Coach; Irgendjemand, der dich nicht alleine lässt. Jemanden, der dir hilft dran zu bleiben und durchzuhalten. Jemand, der dich motiviert, mit neuen Ideen inspiriert und der dir Tipps und Tricks verrät. Jemand, der mit dir Ideen diskutiert oder dir hilft, die Ursachen für deine Blockaden oder dein wahres WARUM zu finden.

Für mich persönlich ist der letzte Punkt – der Buddy – der entscheidende Erfolgsfaktor! Ich selbst lasse mich seit längerem coachen. Dabei habe ich für mich festgestellt, dass ich mit Coaches, mit denen ich eine längere verbindliche Vereinbarung (in Form von gebuchten Packages) getroffen habe, die größten Erfolge habe. Für meinen Schweinehund ist es nun viel viel schwerer geworden, mich in alte Gewohnheiten zurückzuholen und mein Speed Boot schafft es trotz U-Boot voranzukommen! Außerdem bietet diese verbindliche engmaschige Zusammenarbeit weitere Vorteile:

  • von Anfang an steht fest, wie viele Termine für meinen Veränderungsprozess zur Verfügung stehen. So lasse ich mich nicht so leicht von anderen Dingen ablenken.
  • am Ende der jeweiligen Sitzung vereinbare ich einen fixen Nachfolgetermin mit bestimmten Aufgaben, die ich bis zum nächsten Mal erledigen möchte.
  • Ich vergesse nicht auf meine Übungen,
  • Ich kann Fragen/Unklarheiten schneller klären oder mir notwendige Motivation holen.

Früher war es so, dass ich meinen Coach erst kontaktierte, wenn ich das Gefühl hatte, wieder weitermachen zu wollen; im Trubel das Alltags dauerte es dann oft Tage/Wochen bis ich tatsächlich auch zum Hörer griff. Wertvolle Zeit verstrich bis zum tatsächlichen Anruf und nochmals bis ich endlich einen Termin hatte.

Kurz gesagt: Heute bin ich viel effizienter und erfolgreicher bei meinen persönlichen Änderungsprozessen

All diese Beobachtungen und Erfahrungen haben mich nun dazu bewogen, meinen Klienten die Möglichkeit zur verbindlichen, längerfristigen und effizienten Zusammenarbeit anzubieten. In einem unverbindlichen Kennenlerngespräch informiere ich dich gerne über die verschiedenen Möglichkeiten.