Als Energetikerin ist es ja nichts besonders, sich mit Energien verschiedenster Art zu beschäftigen und so war es wahrscheinlich auch naheliegend, dass ich mich einmal näher mit diesem Thema beschäftigen werde. In Wahrheit wurde der Samen aber schon viel früher gelegt. Schon als Teenager hat mich das Übernatürliche (das was man nicht beGREIFEN kann) interessiert. Ich liebte es mit meinen Freundinnen – meist zu Silvester –  zu pendeln oder „Tischerl zu rücken“ (Anmerkung: Wir haben versucht, mittels umgedrehten Glas und einer Buchstabenliste Kontakt zu den Verstorbenen aufzunehmen um verschiedene Fragen zu beantworten). Von meiner Oma erzählt man, dass sie mit der Rute Wasseradern erspüren konnte und ein gutes Gespür für besondere Ereignisse hatte. Daher glaube ich, war es auch nur ein Frage der Zeit, als Energetikerin zu arbeiten…. aber das ist ein anderes Thema – zurück zu den Rauhnächten.

Es freut mich aber besonders, dass sich auch „normale“ Menschen zu interessieren beginnen. Gerade in den letzten Tagen wurde ich immer wieder von meinen Freundinnen und Klientinnen gefragt, was man denn da tun müsse. Das hat mich auf die Idee von diesem Artikel gebracht. Und auch wenn ich keine Expertin auf dem Gebiet der Rauhnächte bin, möchte ich heute gerne meine Erfahrungen und meinen Zugang mit dir teilen.

Was es mit den Rauhnächten auf sich hat

Allein der Begriff hat schon etwas Mystisches an sich. Rau ist die Zeit, in der sich diese Nächte abspielen – in den Wintermonaten, wo es draußen stürmt und schneit und alles friert, wo es mitunter draußen mitunter wortwörtlich rau zugeht. Früher ging man auch davon aus, dass in dieser Zeit die „Wilde Jagd“ die verlorenen Seelen über die Lande und durch die Dörfer trieb, wo es spukte und allerlei Geister ihr Unwesen trieben.

Die Rauhnächte werden auch die Zeit „zwischen den Jahren“ genannt; gemeint ist damit jene Zeit, die sich aus der Zeitdifferenz der Zeitrechnung in Mondjahren (ein Jahr aus zwölf Mondmonaten umfasst nur 354 Tage) und der Zeitrechnung in Sonnenjahren (ein Jahr mit 365 bzw. 366 Tagen), ergibt.  Konkret gemeint sind damit die Tage nach dem 24. Dezember (0:00 Uhr) bis zum Dreikönigstag (6. Jänner).

Rauhnächte – andere Energien wirken

In der Mythologie geht man davon aus, dass sich um 24 Uhr nach dem Heiligen Abend die Tore zur Anderswelt öffnen und sich die Zeitqualität verändert. Für 12 Tage und Nächte gelten dann andere Regeln als im übrigen Jahr – eine Zwischenzeit mit ganz besonderen Energien.  Der Kanal nach „oben“ ist offen, und auch Kräfte, die uns wohlwollend unterstützen können, zeigen sich leichter, wenn wir darum bitten und uns um Kontakt bemühen. Die Rauhnächte sind eine gute Zeit, sich dem Unsichtbaren zuzuwenden, zu orakeln *)  und sich neu auszurichten. Sie eigenen sich dafür in die Zukunft zu blicken und das neue Jahr zu beschwören und leiten. Daher empfiehlt es sich auch,  alles um sich herum zu beobachten und aufzuschreiben (die Träume, Begegnungen und Besonderheiten).

Symbolisch gesehen stehen diese 12 Nächte für die 12 Monate des kommenden neuen Jahres. Außerdem  ist jeder dieser Rauhnächte ein besonderes Thema zugeordnet.  

Wie bei mir alles begann – wie ich auf die Rauhnacht kam

Ich selbst wurde im Dezember 2014 das erste Mal so bewusst auf die Rauhnächte aufmerksam – damals durch den Newsletter einer Kollegin in dem sie über ein schönes Ritual zum Jahresausklang schrieb. Seit damals mache ich jedes Jahr dieses Ritual; 2015 hab ich ihm einen kurzen Artikel gewidmet und konnte seit dem viele LeserInnen, KlientInnen und FreundInnen zum Mitmachen begeistern.

Im vorigen Jahr stieg ich zum ersten Mal etwas tiefer ein: täglich habe ich eine Orakelkarte zum jeweiligen Thema der Rauhnacht  und/oder zum damit verbundenen Monat des Jahres gezogen, führte zum ersten Mal ein Rauhnachtstagebuch, in dem ich meine Träume, Begegnungen und die besonderen Ereignisse notiert habe. Fragen, die mich beschäftigten und auf die ich Antworten suchte, nahm ich teilweise mit in meine Träume oder ich bat all die Kräfte an dich ich glaube (z.B. Engel) um Unterstützung um Klarheit zu finden.

So hatte ich durch geschicktes Fragen, Orakeln und Beobachten meinen eigenen Leitfaden – eine erstaunliche Art Fahrplan – durch das Jahr. Vieles, das ich in den Rauhnächten notierte ergab im Laufe des Jahres plötzlich Sinn, andere Notizen halfen mir dann in jeweiligen Situationen zur Klarheit.

Meine Rauhnächte 

Im Dezember 2017 habe ich mir auf Basis verschiedener Bücher (Vera Griebert-Schröder/Franzika Muri – Vom Zauber der Rauhnächte und Jeanne Ruland – mein Rauhnachtbegleiter) und Tipps aus dem Internet meinen eigenen Rauhnachtsbegleiter **) erstellt. Dieser wird mich ab 25. Dezember beim Orakeln mit meinen Kartensets und meinem „In-mich-Gehen“ unterstützen. Zusätzlich werde ich auch wieder meine Träume, Begegnungen und alles Besondere in einem Rauhnachttagebuch notieren. Wenn Du Lust hast und es auch einmal ausprobieren möchtest, kannst auch du dir mithilfe meines Rauhnachtbegleiters **) deinen eigenen und ganz persönlichen Leitfaden für dein neues Jahr erstellen. 

Zurzeit befinde ich mich schon in den Vorbereitungen für die Rauhnächte. Ich bin gerade dabei das alte Jahr zu reflektieren, also meine persönliche Jahresbilanz zu ziehen. Danach werde ich mich auf das neue Jahr einstimmen. Beides mache ich in dem ich in einer ruhigen Minute verschiedene Fragen handschriftlich beantworte. Dabei kommt dem schriftlichen Beantworten eine besondere Bedeutung zu. Durch das Reflektieren und Aufschreiben meiner Gedanken wird ein Transformationsprozess in Gang gesetzt – meine Gedanken kommen quasi durch meine Hand in die Realität, in dem sie aufgeschrieben und damit materialisiert werden.

 

Fragen zum alten Jahr können sein:

  1. Wie würde ich das heurige Jahr in meinem Wort bzw. mit einer Eigenschaft beschreiben?
  2. Was hab ich in diesem Jahr gut gemacht?
  3. Welche Projekte hab ich begonnen, durchgezogen und abgeschlossen (Privat und beruflich)
  4. Was ist noch offen – was nehme ich mit ins neue Jahr?
  5. Was waren die Herausforderungen in diesem Jahr
  6. Was habe ich draus gelernt?
  7. Was möchte ich gerne loslassen (Menschen, Situationen, Eigenschaften, Beruf,..)?
  8. Welche Ängste sind mir begegnet?
  9. Welche unangenehmen Gefühle tauchten häufig bei mir auf?

 

Fragen als Einstimmung auf das neue Jahr

  1. Wie lautet mein neues Jahresmotto?
  2. Welche Projekte möchte ich unbedingt angehen
  3. Was möchte ich unbedingt erleben (Reisen, Fortbildungen,…)
  4. Welchen Menschen möchte ich begegnen
  5. Welche Samen (Wünsche, Visionen, Vorstellungen, Träume,..) möchte ich in den Rauhnächten für das neue Jahr säen?
  6. Welches Spiritteam (Krafttier, Kraftsymbol, Kraftort, Engel, Meister, Edelstein,…) möchte mich im neuen Jahr begleiten

 

Am 21. Dezember werde ich auch heuer wieder mit einem Ritual starten – an diesem Tag notiere ich mir 13 Wünsche für das kommende Jahr (siehe dazu den Blogartikel vom Dezember 2015) und werde in den darauffolgenden Rauhnächten jeweils einen Wunsch ziehen und dem Feuer übergeben, so dass am 6. Jänner nur mehr ein Wunsch über bleibt, um dem ich mich selbst kümmern muss. Übrigens – mein 10 jähriger Sohn hat mir heuer angekündigt, dass er (nachdem er in den letzten Jahren immer nur beim Verbrennen zugesehen hat) auch mitmachen möchte.

Außerdem ist der Tag der „Sonnenwende“ ein guter Zeitpunkt um wirklich alles Alte und Belastende aufzuschreiben und dann loszulassen indem man es dem Feuer übergibt.

 

Wie ich die Zeit der Rauhnächte sonst noch für mich nütze:

  • Im Vorfeld aufräumen, ausmisten, putzen
  • Alles Geliehene zurückgeben, um das alte Jahr „rein“ abzuschließen (auch Schulden und Rechnungen soweit das möglich ist)
  • Räuchern und gut lüften
  • Alle Räder still stehen lassen – das Chaos bewegt sich in eine neue Ordnung!
  • Türen achtsam und leise schließen
  • Auf die Träume achten – sie zeigen Visionen für und vom neuen Jahr
  • Zeit für innere Einkehr nehmen
  • Orakelkarten verwenden
  • Danken, segnen und ehren
  • ….

 

Mir ist durchaus bewusst, dass sich einiges für dich jetzt vielleicht esoterisch anmutet und du skeptisch bist. Das ist auch ok so! Falls du dennoch neugierig bist, nimm dir genau das heraus, was für dich passt und steige ein. Probiere einfach einmal aus! Spüre in dich hinein. Nimm dir genau die Fragen, die dich ansprechen und beantworte sie für dich. Das alleine schafft schon Klarheit und bringt enorm viel.

Wenn du weitergehen möchtest, kannst du gerne meinen Rauhnachtbegleiter **) verwenden und für dich abwandeln.

Egal wie tief du in das Thema einsteigen möchtest, sei dir bitte klar: so wie jede dieser „rauen Nächte“ eine ganz eigene Energie hat, kann diese auch von uns Menschen sehr unterschiedlich und individuell wahrgenommen werden. Egal was du spürst oder erkennst – diese Energien sind nur Anzeiger für das, was uns das kommende Jahr bringen könnte.

 

*) Bitte beachte: beim Orakeln geht es nicht darum, die Zukunft als festgelegtes Schicksal im voraus kennenzulernen. Für mich geht es darum bestimmte Tendenzen, bevorstehende Themen oder Lernaufgaben im Vorfeld zu erspüren und sich darauf vorzubereiten bzw. meine eigenen Wünsche und Absichten zu klären.

 

**) ich habe den Artikel bereits im Jahr 2017 geschrieben bzw. veröffentlich und ihn nun aktualisiert und einem kleinen Refresh unterzogen. Letzte Aktualisierung Dez 2023