Wortklauberei oder steckt doch mehr dahinter

Ich weiß – für viele Menschen wird das, was jetzt folgt, zumindest zu Beginn nach Haarspalterei klingen. Einige werden, wenn sie sich darauf einlassen, erkennen was ich meine und mir dankbar sein. Andere werden mich für überdreht halten und als Oberlehrerin abstempeln – dennoch ist es mir ein großes Anliegen dieses Thema mit euch zu teilen. Denn ich bin überzeugt davon:

Worte sind Bestellkarten ans Universum

Du kennst vielleicht den Spruch aus dem Talmud:

Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden Worte.
Achte auf Deine Worte, denn sie werden Handlungen.
Achte auf Deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten.
Achte auf Deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Charakter.
Achte auf Deinen Charakter, denn er wird Dein Schicksal.

Er wird sehr oft im Zusammenhang mit Mentaltraining zitiert, um die Bedeutung der Gedanken zu erklären. Das stimmt sicherlich auch. Es ist wichtig, auf seine Gedanken zu achten. Aber mindestens genauso wichtig erachte ich es, auf seine Worte zu achten. Wobei für mich das gesprochene Wort fast noch mehr „Macht“ besitzt, denn in ihm steckt mehr Energie (in Form von Tönen) als in einem Gedanken, die nur innerhalb meines Kopfes rumspuken.

Und ich bin der Meinung, dass noch viel zu wenig Leute ihre Wortwahl reflektieren oder ihre Worte bewusst verwenden.

Worte sind machtvolle Werkzeuge

Einmal ausgesprochen, kannst du sie nicht mehr zurückholen. Sie fliegen dahin, wie Pfeile, die du abgeschossen hast. Sie treffen immer ihr Ziel. Zu 100%

Jedes Wort hat seine eigene Energie.

Und mit jedem Wort, das wir aussprechen, senden und verstärken seine Energie – senden sie hinaus in die Welt oder zu unserem Gegenüber. Je nachdem welche Energie das Wort hat, kann es einmal Balsam für die Seele sein, ein anderes Mal ein Dolch mitten ins Herz.

Oft sind wir uns dieser Energie nicht bewusst und wundern uns

  • warum wir uns nicht gut fühlen
  • unser Gegenüber sich komisch verhält
  • unsere Kinder nicht hören
  • wir oder unsere Kinder einen niedrigen Selbstwert haben
  • unser Umfeld ist, wie es ist.

Ich möchte dich mit diesem Beitrag für die Energie und Magie der Worte sensibilisieren. Dein Bewusstsein öffnen für die wahre Bedeutung einiger Worte. Und dir klar machen, dass du immer die WortWAHL hast.

Denn was ich vielerorts wahrnehme ist, dass wir oft Worte achtlos verwenden, ohne darüber nachzudenken, was sie wirklich aussagen.
Sie fließen einfach über unsere Lippen.
Manchmal weil sie gerade IN sind.
Im Grunde aber meist zusammenhanglos und ohne Bezug zu dem, was wir tatsächlich meinen und aussagen wollen.

Und ich beziehe mich hier wirklich nur auf einzelne Worte – von den Missverständnissen, die in der zwischenmenschlichen Kommunikation auftreten können, will ich hier gar nicht sprechen.

Worte beeinflussen unsere Realität

Beispiele gefällig?

Beispiel 1: „Mama, krieg ich ein Eis?“

Ist dir bisher bewusst gewesen, dass im  Verbum „kriegen“ (das übrigens auch im Duden steht) das Wort KRIEG steckt?

KRIEG ist hier gänzlich fehl am Platze. Denn die wenigsten von uns, wollen Krieg. Oder?
Warum verwenden wir in diesem Zusammenhang nicht das Wort BEKOMMEN?
Warum wollen wir etwas kriegen und damit dem KRIEG unbewusst Energie schicken.

Energie folgt der Aufmerksamkeit (oder in diesem Fall der Unachtsamkeit) – wer also ständig was kriegt (statt zu bekommen) lenkt unbewusst Energie auf KRIEG und darf sich nicht wundern, wenn er u.U. in seinem Umfeld viel Streit und Zwist erlebt.

Beispiel 2 „Wahnsinn“

Immer wieder bemerke ich, dass in Konversationen das Wort „Wahnsinn“ oder „wahnsinnig“ in einem Kontext fällt , der an und für sich nichts mit „Wahnsinn“ zu tun hat.

Viel eher wollen die Sprecher damit eine Situation beschreiben, die sie überaus gut empfinden – also im Sinne von großartig, super oder toll.
Und dennoch – mit jedem ausgesprochenen „Wahnsinn“ bestellen wir beim Universum eben diesen Wahnsinn und nicht die Großartigkeit.  Aber was wollen wir in unsrem Leben?

Achte beim nächsten Gespräch mit Freunden darauf und du wirst überrascht sein wie oft das Wort in einer ganz alltäglichen Unterhaltung vorkommt. Mir selbst ist es in den letzten Wochen so extrem aufgefallen, dass ich begonnen habe, die Menschen achtsam auf ihre Wortwahl aufmerksam zu machen. Nach einem Moment des Staunens über sich selbst und manchmal auch eines Belächelns meiner Person, gaben dann einige zu, dass es sie nun nicht mehr wundere, warum in ihrem Leben so viele Irre ihren Weg kreuzen.

Auch ich unterlag vor Jahren diesem Wahnsinn, bis mich meine Yogalehrerin darauf aufmerksam machte. Die Magie der Sprache – ihre Energie war mir damals noch fremd. Und ich muss zugeben, zu diesem Zeitpunkt gab es des öfteren Situationen in meinem Leben, die mich in den Wahnsinn hätten treiben können.
Als mir das jedoch bewusst wurde, beschloss ich das Wort in diesem Kontext aus meinem Wortschatz zu streichen und mich wieder anderer Adjektive zu bedienen: magisch, schön,….

Noch ein Beispiel: „Ich bin wahnsinnig stolz auf dich“.

Gemeint ist in diesem Kontext „Ich bin unglaublich stolz auf dich“. Aber warum muss ich mich selbst zum WAHNSINN abstempeln? Wo doch „ICH BIN“ eine mächtige Schöpferformel ist…..

Und in diesem Zusammenhang frage ich dich, was du denn sonst noch alles bist.
Was sagst du denn (möglicherweise sogar mehrfach am Tag) zu dir selbst?
Schlampig?
Müde?
Dumm?

Sei dir bitte folgendes bewusst:   DU bestimmst, was du hinter das „ICH BIN“ setzt.
Also sei bitte achtsam, denn du wirst so behandelt werden wie DU dich selbst siehst. Du tust dir also selbst einen Gefallen, wenn du dir in Zukunft genauer zuhörst, was du (dir und anderen) über dich erzählst

Was du „raus“rückst, wenn du dich ausdrückst, zeigt was in dir steckt!

Worte sagen nämlich viel über deinen Gemütszustand und dein Befinden aus! Was glaubst du, wie sich z.B. Karin fühlt, die sehr oft etwas tun „MUSS“ ?

Wird sie sich sehr frei und selbstbestimmt fühlen?
Oder eher unterdrückt bzw. ohnmächtig?
Wird sie sehr selbstbewusst auftreten und ihr Leben selbst in die Hand nehmen.
Sagen, wo es lang geht?

Oder wird sie sich eher treiben lassen, weil sie das Gefühl hat, dass ohnehin alle Menschen mit ihr machen was sie (Anmerkung: die Menschen) wollen.

Wie wird sich eine Theresa, die alles „SCHNELL“ macht, fühlen?
Gelassen und ruhig oder wird sie auf ihre Umgebung eher einen gehetzten Eindruck machen?

Was glaubst du, wird passieren, wenn Karin und Theresa – sobald sie sich ihrer „Killerworte“ bewusst sind, diese beiden Worte aus ihrem unbewussten Wortschatz streichen und diese fortan nur mehr ihrer Bestimmung gemäß verwenden?

Ich bin der festen Überzeugung, dass nicht nur unsere Gefühle unsere Wortwahl beeinflussen, sondern auch umgekehrt. Dass wir unsere Befindlichkeit durch eine geänderte Wortwahl beeinflussen können, indem wir sie weglassen oder andere verwenden.

5 unscheinbare Worte, die du in Zukunft besser meidest, wenn du ein selbstbestimmtes und glücklicheres Leben führen möchtest

 

1. Müssen: wir MÜSSEN ständig irgendwas tun. Aber wer muss schon gerne?

Schon meine Oma (eine ganz einfache Frau) hat immer gesagt: „Müssen tu ich gar nix – außer irgendwann einmal sterben – der Rest ist immer meine Wahl“

Das Wort „müssen“ impliziert Zwang – niemand von uns wird gerne gezwungen. Zwang stresst uns, ruft dieselben körperlichen Reaktionen hervor wie einst der Säbelzahntiger. Wer sich ständig gezwungen fühlt, verliert mit der Zeit die Leichtigkeit und Freude. Also, wenn etwas zu tun ist, dann TU es einfach. Wenn du darüber sprechen willst, was zu tun ist, lass das Wörtchen MUSS bewusst weg und verwende ggf. die Zukunftsform.

Kannst du den Unterschied spüren?

„Ich gehe jetzt kochen“ oder „ich muss jetzt kochen?“
„Ich muss noch diesen Beitrag fertigschreiben bevor ich ins Pool gehen kann“ oder „ich werde den Beitrag noch fertig schreiben, bevor ich ins Pool gehe“

Was fühlt sich für dich leichter an?

2. Schnell: Ich geh schnell, ich mach schnell, bitte kannst du schnell ….

Wie oft verwenden wir das Wort schnell? Warum schnell?
Dem Wörtchen schnell kommt hier selten eine wahrliche Bedeutung zu – es wird „einfach so“ verwendet – nur als Floskel oder Füllwort – völlig unbewusst.
Unser Unbewusstes bekommt die Aufforderung „schnell“ immer mit  und erhält den Auftrag zu „gemma“, „hopp – hopp“, rasch, unverzüglich.
…..und gerät angesichts der Dringlichkeit und des vermeintlichen Zeitdrucks wieder in Stress (du weißt schon: Säbelzahntiger usw.)

Und dann wundern wir uns, wenn wir uns gehetzt oder gestresst fühlen. Probiere es einfach einmal aus und streiche das Wörtchen schnell und fühle die Wirkung.

Der Schelm in mir kann es dann manchmal nicht lassen und antwortet „Du kannst auch gerne langsam machen“

3. Aber: Auch das kleine Wort ABER hat es ganz schön in sich.

Für sich allein bedeutet es nichts und ließe sich in den meisten Aussagen ersatzlos streichen, selbst wenn wir damit unser Erstaunen, oder Enttäuschung ausdrücken wollen.

Das ist (aber) schön
Heute Abend habe ich (aber) schon etwas vor.

Darum lade ich dich ein, deine ABER-Sätze zu überprüfen. Schau, ob bzw. welche Funktion dein ABER hat.

Denn von seiner Energie her hat es eine starke emotionale Wirkung, beinhaltet es doch eine Einschränkung oder einen Einwand. Jedes unbewusste ABER baut daher eine energetische Mauer auf und holt Hindernisse ins Leben.
Egal in welchem Gespräch – mit jedem ABER verschenkst du die Hälfte deines Glücks freiwillig.  Und so verliert selbst ein noch so lieb gemeintes Kompliment an Strahlkraft, wenn es mit einem ABER gewürzt ist.

Und du wirst sehen, sobald du auf das gewohnheitsmäßige ABER verzichtest, löst du eine imaginäre Handbremse in deinem Leben. Du kannst dich frei entfalten und vieles wird leichter.

4. „man“: Wer ist eigentlich diese MAN, von dem so viele Leute reden?

Wer oft „MAN“ verwendet und dabei eigentlich sich SELBST meint, versteckt sich hinter der breiten Masse und ……
…..signalisiert damit einen geringen Selbstwert!

Also trau dich ruhig ICH zu sagen!
Steh zu dir, wenn es um DICH geht.
Du darfst alles sagen und alles denken!
Du bist wundervoll!
Verstecke dich nicht!

5. Leider

Hinter dem Wörtchen Leider steckt meist eine Höflichkeitsfloskel, die uns selbst schadet, Wir verwenden LEIDER um uns zu entschuldigen.  „Nein, LEIDER nicht“. „Ich kann leider nicht“

Im Wörtchen LEIDer steckt das Wort LEID – Leider drückt Leid aus – wer das Wort oft verwendet, sendet jedes Mal eine Bestellkarte für Leid ins Universum.

WortSCHATZ oder WortMÜLL

So, und jetzt bist du dran! Ich lade dich von Herzen ein, deine WortWAHL zu reflektieren.

Welche Worte verwendest du immer wieder?
Welche davon bewusst und welche unbewusst?
Und dann triff eine bewusst Entscheidung und lass den WortMÜLL einfach beiseite.
Wenn nicht für dich, dann für unsere Kinder, deren Vorbilder wir schließlich sind.

Weitere Impulse spannende Impulse für mehr WortSCHATZ (statt WortMÜLL) warten in meiner Facebookgruppe „Dein JA zu DIR – der RabenmütterTreff“ auf dich!

 

Welcher der Punkte hat dich besonders angesprochen? Welchen möchtest du gerne verändern?
Ich freu mich über deine Kommentare